1_Skandinavien Reise Mai

Reisebeginn

Der April war gefüllt mit Vorbereitungen für unsere geplante Reise in die skandinavischen Länder. 3 Monate wollen wir uns Zeit lassen, weg sein von zu Hause, da macht man sich so manche Überlegungen.

Im Garten blühen grad die Osterglocken und der Rhabarber, der macht sich (ausnahmsweise ;-l ) dieses Jahr auch schon sehr gut. Unsere Gartenvertretung kann sich freuen.

Aber jetzt wird’s Zeit aufzubrechen, wir schreiben den 2. Mai. Lange genug haben wir davon geschwärmt – das wird sicher hyggelig. (NK, DK: gemütlich, angenehm, nett und gut)

Also wir sind dann mal weg… man hört nämlich nicht auf weil man älter wird, man wird älter weil man aufhört.

Schön wenn du mit uns auf die Reise kommst.

PS: Sogar die Yoga-Matte hat noch Platz gefunden…😉

 

Montag 2. Mai

Heute sind wir übers Voralbergische nach Ulm gefahren und haben den Dom mit dem höchsten Kirchturm der Welt 161,53m mit 768 Stufen Aufstieg zur obersten Plattform. Geöffnet war nur die untere Turmplattform auf 75m Höhe und 360 Stufen welche wir besucht haben. Ich, Hansueli (HU),war nähmlich auf meiner Lehrabschlussreise vor 46 Jahren ebenfalls auf diesem Turm. Nur der Dom sieht nochgleich aus, alles andere hat sich verändert. Die Zeit reichte sogar noch für einen kleinen Spaziergang durchs Fischerviertel (Altstadt). Nachher ging die Fahrt weiter über Donauwörth bis nach Pappenheim Zeltplatz an der idyllischen Altmühl.

Mittwoch 04. Mai

Morgens um 9 Uhr gestartet, noch ne kleine Runde durch den Nationalpark Bayrischer Wald welcher direkt an der Grenze zu Tschechien liegt, gefahren. Danach über die Grenze auf der Hauptstrasse bis nach Svihov zur Wasserburg, wo 1972 die Aussen- und Burginnenhofaufnahmen für den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (einer der Lieblingsfilme von Brigitt) stattgefunden haben. Jährlich besuchen einige tausend Besucher diesen Drehort und es sind viele Filmszenen dargestellt, war interessant. Anschliessend fuhren wir quer durchs Land, Pilsen, westlich von Prag vorbei nordwärts bis Dresden. Das ergab 400km.

Donnerstag 5. Mai

Der heutige Tag ist reserviert für die Besichtigung der Stadt Dresden. Hochinteressant, aber in einem Tag nicht zu schaffen, alles zu sehen.

Freitag 6. Mai

Heute kommt der zweite und letzte Teil von Aschenbrödel: Schloss Moritzburg im Norden von Dresden. Da wurden die Fest- und Ballszenen gedreht, und ja wir haben natürlich Aschbrödels verlorenen Schuh gefunden (ist ja auch angeschraubt). Das ist hier aber auch alles von Aschenbrödel, innen im Schloss alles nur ritterlich- und herrschaftliches Ambiente. Von Ziegenledertapeten mit Prägung übers Silberbesteck bis zum riesengrossen Kochtopf ist alles vorhanden, einfach eindrucksvoll und sehenswert was zur damaligen Zeit alles möglich war, wenn sich das nötige Kleingeld in der Kasse befand.

Samstag 7. Mai

Dresden – Meissen – Wolfsburg. Fahrtag, das heisst nur fast. In Meissen machen wir halt und besuchen die Meissener Porzellanmanifaktur. Es ist beeindruckend wieviel Arbeit in den Einzelteilen steckt. Der grösste Teil wird in Handarbeit gemacht, vor allem das Bemalen der Dekore.

Nach einem Kaffee in der malerischen Innenstadt setzen wir unseren Weg fort nach Wolfsburg (VW-Stadt) für die Übernachtung.

Sonntag 8. Mai

Abschiednehmen von der Geburtsstätte unseres Californias, der VW-Autostadt Wolfsburg um über Hamburg nach Rendsburg zu gelangen. Zwischenhalt machten wir in Hamburg-Wedel um die Schiffsbegrüssungsanlage „anzuschauen“, dort wird jedes grosse Schiff mit seiner Landeshymmne empfangen. Heute kam keines, so gabs halt Kaffee und…. Abends checkten wir in einem der Wohnmobilhafen-Stellplätze ein, welcher direkt am Nord-Ostseekanal liegt. Da fahren die Frachter direkt an der Frontscheibe vorbei, fast wie im Kino.

Montag 9. Mai

Wir verlassen Rendsburg und machen unterwegs einen Abstecher nach Flensburg. Ein kurzer Rundgang durch das herzige Städtchen mit dem letzten deutschen Einkauf mit den ersten regionalen himmlischen guten Erdbeeren.

Und ab gehts über die Grenze nach Dänemark. Huch, wie abgeschnitten verstehen wir (fast) nichts mehr. Darauf nehm ich grad noch eine Erdbeere und sage gute Nacht. (Brigitt) (HU macht sich jetzt noch den letzten Kaffee für heute)

Dienstag 10. Mai

Trotz Regen sind wir losgefahren mit den Velos und haben die Gegend erkundet. Wir haben eine schöne Runde gemacht, aber der starke Regen hat uns  dann doch heimwärts getrieben und unter die warme Dusche. Interessant sind die sehr grossen Höfe, das topfebene Land und die (alle) roten Backsteinhäuser. Und der starke Geschmack vom Raps in voller Blüte.

Mittwoch 11. und Donnerstag 12. Mai

Gestern sind wir nach Hovborg weiter gefahren, wo wir heute Frederikshab besuchten. Randbol Heide gehört zu den grössten Binnenheiden des Landes. Die Sanddüne von Stoltenbjerg ist 17m hoch und ist seit 1932 unter Naturschutz gestellt. In diesem Gebiet gibt es verschiedene Wanderrouten. Dort sind wir über die Düne gewandert, ein Gebiet, das sich sehr von der Umgebung abhebt.

Freitag 13. Mai

Wir brechen wieder auf, ein weiteres Stück Richtung Norden. Unterwegs kommen wir nach Billund, der Geburtsstätte von LEGO. Da muss man einfach vorbeisehen. Der ganze Vergnügungspark hätte uns zwar zuviel Zeit gekostet, so haben wir uns einfach vor dem Eingang einen Eindruck verschafft. So toll!

Samstag 14. Mai

Velotour vom Camping nach Aarhus, für uns ältere Landeier eine Herausforderung. Separate Radspuren mit Radampeln an der Kreuzung. Und da sollte man noch Wissen wohin wir fahren wollten, sollten….. wir habens gefunden.

Stadtbummel

Pizzaessen zu  dänischen Preisen

Sonntag 15. bis Mittwoch 18. Mai

Am Sonntag verweilten wir einen Tag in Thiested.

Am Montag morgen sind wir weiter gefahren nach Hirtshals. Schon lange haben wir uns darauf gefreut. Hier verweilen wir 2 Tage und gehen dann am Mittwoch auf die Fähre nach Kristiansand in Norwegen. Manchmal habe ich das Gefühl, dort beginnt unsere Reise erst so richtig. Wir sind gespannt.

 

 

 Mittwoch 18. Mai

Heute ist es also so weit. Wir fahren an den Hafen und warten in der Kolonne in Reihen mit Lastwagen, Wohnmobilen und PW’s…. und Velos und Töff’s.

Um 12.15 Uhr fährt unsere Fähre – und wie die pünktlich ist!! Noch einmal fotografieren wir die Küste von Hirtshals, bevor es aufs weite Meer hinausgeht. Der Himmel dunkelt sich ab und bis wir nach 3 1/4h in Kritiansand in Norwegen ankommen regnet es. Vor dem Hafen ist eine grosse Baustelle und es braucht Geduld bis alle Fahrzeuge durch den Zoll und auf der Strasse sind. Aber schnell wird es norwegisch, die Landschaft, die Häuser – so wie wirs aus Bildern kennen. Das begeistert uns. Der Regen lässt auch schon bald nach und wir finden einen gemütlichen – eben hyggeligen – Platz an einem See.

Donnerstag 19. – Samstag 21. Mai

Für drei Tage verweilen wir in Stavanger, mitten in der Stadt gibts einen Campingplatz am Mosvangsee. Ideal für in die Stadt, zu Fuss oder mit dem Rad. Die Altstadt ist herzig mit ihren weissen, kleinen Holzhäusern und den schönen, jetzt blühenden Blumen.

Sonntag 22. Mai

Frühmorgens gehts durch den Fjord-Tunnel, unter dem Meer, ans gegenüberliegende Festland. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Parkplatz für unsere Wanderung zum Preikestolen (Predigerstuhl). Das war eines unserer Ziele, diese Landschaft und die bekannte Felskanzel zu besuchen. Mit einer anderhalbstündigen Wanderung über Stein und Stein sind wir da oben angelangt. Wir waren nicht allein mit dieser Idee, Heerscharen bewegten (oder quälten) sich da hoch. Ein überwältigender Ausblick auf 604müM ist die Belohnung, ein Erlebnis mit über 1000 Steintritten gerät nie mehr in Vergessenheit.

Ich, HU, wanderte nach halbem Abstieg noch auf den Moslifjellet 715müM. Dabei bin ich nur 3 Menschen begegnet und konnte die Ruhe hier oben geniessen.

 

Montag 23. – Donnerstag 26. Mai

Montag und Dienstag waren Reisetage. Eine Reise entlang der Norwegischen Landschaftsroute Ryfylke ist eine Reise voller Kontraste. Hier trifft man auf kahles Hochgebirge grüne, üppig bewachsene Hügel, steile Berghänge und tiefe Fjorde. Die Natur ist knorrig, roh und widerspenstig. Immer wieder muss man Fjorde umfahren oder mit Fähre überqueren. So sind wir an einem Tag 3mal mit einer Fähre gefahren. Macht man ja nicht alle Tage.

Am Dienstag sind wir in Bergen angekommen. Viel Wind und Regen hat uns da erwartet. Grad recht, die Zeit für Shopping-Tour, waschen und bummeln zu nützen. Bergen hat sich von der traditionellen Seite gezeigt. Sie gilt als eine der Städte Europas mit dem höchsten Niederschlag. So haben wir Bergen erlebt, aber trotzdem mit einigen Aufhellungen, die wir dann für einen Stadtrundgang genutzt haben. Aber immer war die Regenjacke dabei.

Freitag 27. Mai

Heute war ein regnerischer Tag. Wir fuhren weiter über Dale, Flåm ins Lærdal. Wir sind viele Tunnels gefahren, unter anderem den längsten Tunnel der Welt, Lærdalstunnelen, mit 24,50km.

Samstag 28. Mai

Mit grosser Neugierde sind wir heute losgezogen. Heute steht Geiranger auf dem Plan. Von Gaupne über den Sognefjellveien, die höchstgelegne Passstrasse Nordeuropas 1434müM, sind wir die 110km nach Lom gefahren. Seitlich noch 2m hohe Schneewälme und die wohl letzten Skitourengänger haben wir angetroffen auf den Pässen. Eine sehr karge, aber imposante Gegend. Wir vergleichen unterwegs oft mit den Schweizer-Gebieten die wir kennen. Heute ist uns der Julier in den Sinn gekommen. (PS: und für Michael haben wir extra Fotos gemacht)

In Lom haben wir die Stabholz-Kirche besucht, solche sieht man bei uns nämlich eher nicht. Und mit Volldampf geht es weiter – zuerst Bergauf und dann hinunter nach Geiranger an den sehr bekannten, langen Fjord. Seeeehr eindrücklich.

Eigentlich wollten wir noch die Trollstiegen besuchen. Diese Strecke war aber wegen Schnee und Steinschlag noch gesperrt – Schade, sehr schade. So sind wir dann doch erschöpft auf den Campingplatz gefahren und haben uns ein feines Znacht gekocht.

Sonntag 29. Mai

Vom Valldal reisen wir nach Alesund. Dort besuchen wir die Innenstadt. Es ist Sonntag und menschenleer. Trotz der Touristen sind keine Aktivitäten im Gange. Es ist wieder einmal regnerisch, aber wir haben Glück mit einem kurzen Zeitfenster mit etwas Sonne. So steigen wir über 412 Treppenstufen auf den Hausberg Aksla um die Stadt von oben zu bewundern. Alesund ist nach einem Brand im Jahr 1904 im Jugendstil wieder errichtet worden und ist sehr imposant.

Montag 30. Mai

Heute erwartet uns ein weiteres Highlight: Atlantikstrasse. Da freue ich mich schon lange drauf. Sie liegt zwischen Molde und Kristiansund, hat eine Länge von 8724 Meter und führt über diverse Inseln. Natürlich wollen auch wir diese Brücken und Inseln befahren. Wie ein Meereswurm schlängelt sich die Strasse mit ihren 8 Brücken auf dem Festland. Die Atlantikstrasse ist als „die Strasse des Meeres“ bekannt. Das war eine weitere Erinnerung fürs Leben.

In Kristiansund machen wir Mittagspause und ziehen dann weiter nach Orkanger zu unserem Übernachtungsplatz. Und übrigens haben wir bereits über 4000km zurückgelegt.

Ausruhen, Znacht köcherlen, Erlebnisse austauschen und den nächsten Tag besprechen…

Dienstag 31. Mai

Die Erlebnisse von gestern wirken noch nach, aber wir wollen ja nordwärts. Unser heutiges Ziel ist Trondheim, die Studentenhauptstadt von Norwegen. Und auch den Dom zeigen wir auf unseren Bildern – ein fantastisches Bauwerk, wenn man bedenkt wie alt dieses Gebäude ist und mit welchen Mitteln gebaut wurde damals. Architektur fasziniert mich(B) sehr. Natürlich mach ich immer eine ganze Menge Fotos. Das Gelände für die Studenten ist gross und mit wunderschönen Parks angelegt, wo sie auch schon „blüttlen“ in der Frühlingssonne. Aber sonst ist der Frühling noch nicht weit, die Osterglocken blühen in voller Pracht. Das geniesse ich. Und wieder einmal haben wir uns zum Zmittags-Lunch Smörrebröd gegönnt – die lieb ich.

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